Ort: Industriemuseum
Jahrgangsstufe: 8-12
Schulfach: GES
Dauer: 60 Min.
Rauchende Schornsteine, ohrenbetäubendes Lärmen, hektische Betriebsamkeit prägten 74 Jahre lang den Lübecker Vorort Herrenwyk an der Trave. Mit dem Bau des Hochofenwerks 1907 wandelte sich das kleine Fischer- und Bauerndorf zu einem wichtigen Industriestandort. Bis zu tausend Menschen fanden im Werk Arbeit. Die dazugehörige Werksiedlung war für die damalige Zeit komfortabel ausgestattet. Es gab neben kleinen Häusern mit Garten ein eigenes Kaufhaus, eine Badeanstalt, ein Kino und eine Krankenstation. Was damals fast luxuriös anmutete, sollte über die harten Arbeitsbedingungen hinwegtäuschen und die Belegschaft ans Werk binden.
Die Museumsführer, die meisten sind in Kücknitz aufgewachsen, nehmen die Klassen mit in diese Zeit des fortschrittlichen Aufbruchs und der Wirtschaftswunderzeit einerseits und der Knochenarbeit andrerseits. Sie erzählen anschaulich anhand eines nachgebauten Masselbetts oder einer szenisch zusammengestellten Wohnungseinrichtung wie die frühere Lebens- und Arbeitswelt aussah. Objekte zum Anfassen unterstreichen die Erläuterungen eindrücklich, die von der Schwerstarbeit, den langen Arbeitszeiten oder fehlenden Sicherheitsvorkehrungen genauso berichten wie von der Schule, dem eigenen Chor und den Feiern.
Kompetent und kurzweilig vermitteln die Museumsführer Gleichaltrigen Wissenswertes über die industrielle Zeit in Lübeck.
Schüler aus einkommensschwachen Familien, die nicht vom Lübecker Bildungsfonds unterstützt werden, erhalten im Bedarfsfall Busfahrkarten.